Das hatte sich der Bürgermeister so geschickt ausgedacht: Zwar hatten er und sein Büroleiter die Anschaffung der skandalösen 18.000 Euro-Anlage bis ins letzte vorbereitet, den Antrag aber wollte er nicht selbst stellen. Er ahnte wohl, dass es da Kritik hageln würde – und Kritik, damit kann er ja nun gar nicht umgehen.
Also wurde die CDU-Fraktion nach vorn geschickt, die sich das wohl angesichts ihrer klaren Mehrheit leisten könnte. Flugs wurden noch die Grünen mit ins Boot geholt, damit sich die Kritik auf möglichst viele Schultern verteilt.
Gestern im Rat war es soweit. Der Antrag stand zur Abstimmung. Dann passierte überraschendes: Auf Antrag der SPD kam es zur namentlichen Abstimmung, damit alle Uedemer nachvollziehen können, wer hier so viel Geld auf den Kopf haut.
Bei der CDU fehlten zwei Ratsmitglieder, einer stimmte gegen die eigene Fraktion, einer enthielt sich. Und da kam es plötzlich auf die Stimme des Bürgermeisters an – und er musste doch Farbe bekennen. Dank seiner Ja-Stimme bekam der Antrag eine Mehrheit und der Ratssaal demnächst eine 18.000 Euro teure Lautsprecheranlage.