Ein klassisches Eigentor erzielte jetzt der Vorsitzende der FDP-Fraktion Paul Verhaelen. Verhaelen hat schon vor einigen Monaten offenbar die Lust an der Mitarbeit in der AG Gemeindefinanzen verloren, in der Poltik und Verwaltung gemeinsam nach Wegen suchen, die Finanzlage Uedems zu verbessern. Nun holte der FDP-Mann gegenüber der Rheinischen Post zu einem Rundumschlag aus.War er bei den AG-Sitzungen durch eigene Vorschläge gar nicht aufgefallen, so stellte er jetzt plötzlich die Mittel für die Freiwillige Feuerwehr und den Bürgerbus in Frage. Im übrigen gebe es Denkverbote und keine Bereitschaft, sich mit wirklich wichtigen Fragen wie der Senkung von Standards zu befassen. Auf Verhaelens Kritik reagierten die Vorsitzenden der anderen Ratsfraktionen. Gemeinsam erklärten Jörg Lorenz (SPD), Walter Kanders (CDU) und Gaby Höpfner von den Grünen:
Nicht genug, falsche Themen, zu viel Luxus, diese Behauptungen von FDP-Fraktionschef Paul Verhaelen wollen die Vorsitzenden der anderen Fraktionen im Uedemer Rat so nicht stehen lassen. Die FDP und ihr Vorsitzender machen es sich sehr einfach. Bei den Beratungen in den ersten Sitzungen ist Paul Verhaelen nicht durch konkrete Vorschläge, sondern allenfalls durch Meckern aufgefallen.
Auch den Vorwurf, es werden Themen ausgeschlossen, lassen die drei Politiker nicht gelten: In der ersten Runde haben wir uns alle Leistungen, die nicht gesetzlich verpflichtend oder durch laufende Verträge verbindlich sind, vorgenommen und auf den Prüfstand gestellt. Tabus gab und gibt es dabei nicht. Dadurch seien bereits erste Entlastungen für den Haushalt 2012 wirksam geworden. Ausgerechnet jetzt, wo wir, wie von Anfang an vereinbart, die längerfristigen Perspektiven anpacken, macht sich Paul Verhaelen aus dem Staub. Schon bei der Bildung der Arbeitsgruppe sei klar gewesen, dass die zentralen Themen dann interkommunale Zusammenarbeit und Senkung von Standards heißen würden. Die AG wurde vom Rat einstimmig beschlossen, auch die FDP hat zugestimmt, betonen die drei Fraktionschefs. Jetzt, wo es ernst werde, stehle sie sich davon. Das kann nur bedeuten: Statt mitzuarbeiten und Verantwortung auch für schmerzhafte Beschlüsse zu übernehmen, macht sich die FDP lieber einen schlanken Fuß, spart sich die zeitaufwändige Mitwirkung und mault lieber von außen. Wir sind aber zuversichtlich, dass der Qualitätsverlust in der AG durch das Fernbleiben Verhaelens sich in Grenzen hält, schließen Kanders, Lorenz und Höpfner.