Flexibel in den Ruhestand

Die SPD will es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern leichter machen, flexibel in den Ruhestand zu wechseln. So soll die geförderte Altersteilzeit nicht bereits 2009 auslaufen und die Teilrente weiterentwickelt werden. Dafür stimmte auch die Kreis Klever Bundestagsabgeordnete und SPD-Schatzmeisterin Dr. Barbara Hendricks im SPD-Präsidium.

Das SPD-Präsidium hatte kürzlich einstimmig einen Beschluss gefasst, demzufolge flexible Übergänge in den Ruhestand noch in dieser Wahlperiode ausgebaut werden sollen. Dies soll vor allem besonders belasteten und hart arbeitenden Beschäftigten zu Gute kommen.

„Die CDU/CSU lehnt diesen Vorschlag wohl gerade deshalb ab, weil er von uns Sozialdemokraten kommt. Es geht bei dem Vorschlag nicht darum, ältere Menschen aus dem Erwerbsleben zu drängen. Die Unternehmen brauchen vielmehr die Erfahrung der Älteren!“ kommentierte Barbara Hendricks den Beschluss. Hendricks erinnerte daran, dass die SPD in ihrer Regierungsverantwortung seit 1998 erfolgreich die Erwerbsbeteilung der Älteren von 37,7 Prozent auf 52,5 Prozent erhöht habe. "Wir halten daran fest, dass ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht aus dem Job gedrängt werden dürfen, nur weil ihre Geburtsurkunde schon ein paar Jahre älter ist", unterstrich Barbara Hendricks. „Das wäre nicht einfach bloß ungerecht den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gegenüber, sondern auch ökonomisch schlicht unsinnig!“, so Hendricks weiter.

„Es führt auch kein Weg daran vorbei, dass das Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre angehoben wird, aber gerade für ein längeres Erwerbsleben müssen flexible Übergänge in den Ruhestand geschaffen werden“, erklärte Barbara Hendricks. Nach dem SPD-Beschluss soll daher die staatliche Förderung der Altersteilzeit, die bislang 2009 ausläuft, bis 2015 verlängert werden. Zudem sollen die Möglichkeiten für einen frühen Bezug einer Teilrente verbessert werden.

Barbara Hendricks sprach – wie SPD-Generalsekretär Hubertus Heil – von einer „notwendigen Generationenbrücke". Betriebe sollen laut Beschluss eine finanzielle Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit nur dann erhalten, wenn sie freiwerdende Stellen mit Absolventen aus anerkannten Ausbildungsberufen nachbesetzen. Möglich sein soll die Altersteilzeit künftig ab 57 Jahren, damit zwei Jahre später als bisher.

In dem Beschluss spricht sich das SPD-Präsidium ferner dafür aus, dass Arbeitnehmer unter bestimmten Bedingungen bereits ab dem 60. Lebensjahr statt wie bisher ab 63 Jahren eine Teilrente beziehen können. Die Arbeitgeber müssen dem Konzept nach die Rentenabschläge ausgleichen. Zudem sollen Arbeitszeitkonten stärker für einen flexiblen Übergang in die Altersrente genutzt und besser vor einer möglichen Insolvenz des Arbeitgebers geschützt werden.

„Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die jahrzehntelang in die Rentenkassen eingezahlt haben, haben wir mit Respekt vor ihrer harten Arbeit so zu behandeln, dass sie flexibel in den wohlverdienten Ruhestand gehen können. Die SPD wird zusammen mit den Gewerkschaften hierfür Sorge tragen.“, schloss Dr. Barbara Hendricks.