Sicherheit von Motorradfahrern steht im Mittelpunkt

Bodo Wißen MdL bei der Fa. CAT Design Kleve
von links: Kurt Beyer, Bodo Wißen, Gabi Maas, Utz Peters

Wer selbst Motorrad fährt, weiß um so besser um die Gefahren im Straßenverkehr, denen Motorradfahrer ausgesetzt sind: Bodo Wißen M.A. (MdL) verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in NRW und stellvertretender Vorsitzender des SPD-Arbeitskreises Bauen und Verkehr ist selbst Motorradfahrer und informierte sich jetzt bei der Catdesign GmbH & Co KG in Kleve über den bundesweit einzigen BAST-zertifizierten Kick-Back-Poller.

Inzwischen hat der durch den Klever Siebdruckspezialisten modifizierte flexible Verkehrspfosten auch in Testreihen des ADAC überzeugt, und Bodo Wißen war bei einem ADACWorkshop zur Motorradfahrersicherheit in Grevenbroich auf das innovative Konzept aufmerksam geworden. Gleich mehrfacher Nutzen steckt in diesem flexiblen System, das dazu dient, Gefahrenzonen im Bereich problematischer Streckenführungen, in Wohngebieten, Baustellen, bei Fahrbahnverengungen oder vor Schulen und Kindergärten gut sichtbar und tendenziell "unkaputtbar" zu markieren. "Die Verletzungsgefahr für die Verkehrsteilnehmer beim Um- oder Überfahren der Pfosten, die sich selbstständig wieder aufrichten, ist gering", so Kurt Beyer von der Firma Catdesign. Ein Umstand, den die Experten für Motorradsicherheit nicht hoch genug einschätzen: Häufig sind bei Stürzen und Kollisionen mit herkömmlichen, starren Markierungssystemen schwerste Verletzungen, der Verlust von Gliedmaßen bis hin zum Tod die Folge insbesondere für Zweiradfahrer.

Bodo Wißen konnte sich davon überzeugen, dass auch für die Kommunen das flexible Kick-Back-System ein Gewinn ist: Sogar ein vollständiges und mehrfaches Überfahren richtet am Poller kaum Schaden an, häufiges Austauschen, herkömmlicher Systeme ist nicht mehr notwendig und spart enorme Kosten. Die Stadt Krefeld etwa hat bereits flexible Kick- Back-Systeme in Gebrauch und ist in der Lage, die eingesparten Kosten zu beziffern: "Pflasterarbeiten, das Entfernen der in Mitleidenschaft gezogenen Metallhülsen im Boden und das Ersetzen starrer Pfosten sind, neben häufigen Kontroll- und Wartungseinsätzen, Kosten, die an den Teststellen entfallen", so Gabi Maas, die sich um den bundesweiten Vertrieb des flexiblen Pollers kümmert und die Erfahrungen der Testpartner dokumentiert. Bei einem Rundgang durch das Klever Unternehmen, das inzwischen eine 30-jährige Geschichte in der Kreisstadt hat, informierte sich Wißen über die technischen Details des Kick-Back-Systems.

Interessiert zeigte er sich angesichts der Tatsache, dass die flexiblen Systeme bei den holländischen Nachbarn bereits fest zum Straßenbild gehören. Ein bundesweiter Erlass empfiehlt den Gemeinden auch in Deutschland, diese Maßnahmen zur Sicherheit der Motorradfahrer umzusetzen. "In wie weit in diesem Zusammenhang verunfallte Zweiradfahrer die Möglichkeit haben, sich mit Schadensersatzansprüchen an die zuständigen Behörden zu wenden, hängt von dem Grad der Verbindlichkeit dieses Erlasses ab", so Bodo Wißen. In einer Anfrage an das Verkehrsministerium des Landes NRW wolle er diesen Sachverhalt klären lassen, so der verkehrspolitische Sprecher der SPD.