
Keine Frage: In der "Opkamer" von Hugo Tepferdt in Haldern leuchten sie schon lange. Energiesparlampen sind im Aufwind, schützen unser Klima und schonen den Geldbeutel. Dies war aber nur ein kleiner Aspekt eines weiten Feldes.
Auf Einladung des Kreis Klever Landtagsabgeordneten Bodo Wißen (SPD) diskutierten jetzt zwei Dutzend Vertreter von Naturschutzverbänden, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Parteimitglieder mit Energieexperten der SPD-Landtagsfraktion über das Thema Klimaschutz und Erneuerbare Energien.
In seinem Referat machte André Stinka MdL, ordentliches Mitglied im Umweltausschuss des Landtags mit dem Schwerpunkt "Erneuerbare Energien" deutlich, wie wichtig das Thema für alle Menschen geworden ist. Kern seiner Aussagen war, dass das Nichthandeln letzten Endes teurer zu stehen kommt, als das Handeln. "Wir leiden schon deutlich unter den Folgen der Erderwärmung. Stürme und Dürren führen zu Flüchtlingsströmen, die kaum noch zu lenken sind, Krankheiten weiten sich aus. Folgen und Kosten werden verheerend sein, wenn wir jetzt nicht reagieren", beschrieb Stinka die Herausforderung.
Durchaus positiv hob Stinka die wirtschaftlichen Aspekte hervor: Klimaschutz koste zwar zunächst Geld, stärke aber auch den Mittelstand und schaffe Arbeitsplätze. In Nordrhein-Westfalen arbeiteten heute 20.000 Menschen im Bereich Erneuerbare Energien. Die wirtschaftliche Bedeutung dieser Technologien dürfe nicht unterschätzt werden. Deswegen sei die feindliche Haltung der CDU-geführten Landesregierung gegenüber Erneuerbaren Energien auch in dieser Hinsicht eine Katastrophe. Als Beispiel nannte er die Verschärfung des Windkrafterlasses, der selbst eine Modernisierung von vorhandenen Windrädern mit einem höheren Wirkungsgrad massiv erschwere.
Die SPD-Landtagsfraktion werde bis zur nächsten Landtagswahl ein Klimaschutzkonzept erarbeiten, welches alle Bereiche umfasse. Dies sei für Nordrhein-Westfalen längst überfällig. Die schwarz-gelbe Landesregierung sehe hierzu jedoch keine Notwendigkeit. Das mache deren Fazit aus der Enquetekommission "Energie" deutlich. Darüber hinaus favorisieren die Regierungsparteien weiterhin den Einsatz von Atomkraft und leugnen gar die Endlichkeit von Öl und Gas.
Dr. Christoph Epping, Fachreferent der SPD-Landtagsfraktion ergänzte: "Die Verfügbarkeit von Öl und Erdgas ist endlich. Auch wenn diese Tatsache von der Landesregierung geleugnet wird. Wir werden auch in Zukunft nicht auf den Einsatz von Kohle verzichten können. Wir müssen einen Sockelbergbau erhalten. Das im Bergbau vorhandene Know-How darf nicht aufgeben werden." Zudem seien neue Kohlekraftwerke wesentlich effizienter und umweltfreundlicher als Kraftwerke, die bereits vor Jahrzehnten den Betrieb aufgenommen hätten.
Eine Frage aus dem Zuhörerkreis nach dem in der Landesplanung derzeit ausgewiesenen Kraftwerksstandort "Bislich-Vahnum" wurde von Bodo Wißen, ebenfalls ordentliches Mitglied in der Enquetekommission "Energie" beantwortet: "Die Fläche Bislich-Vahnum ist im derzeit gültigen Landesentwicklungsplan immer noch als Kraftwerksstandort ausgewiesen, auch Atomkraftwerke wären dort möglich. Derzeit liegt jedoch kein konkreter Antrag zum Bau eines Kraftwerks an diesem Standort vor. Ein neuer Landesentwicklungsplan wird in den nächsten Jahren erarbeitet. Ich will mich dafür einsetzen, dass diese Fläche aus den Plänen verschwindet."