

Das Lohnniveau in der Altenpflege wird sinken! Diese Prophezeiung wagte der SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Killewald auf der offenen Mitgliederversammlung der Uedemer Genossen. Vor SPD-Mitgliedern und Pflegefachkräften sprach Killewald über die Zukunft der Pflege – ihre Chancen, aber auch über die Risiken.
Killewald, der auch sozialpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion ist, kennt sich im Pflegesektor bestens aus, zählt zu den versiertesten Kennern der Materie. In Uedem umriss er geplante und bereits durchgeführte Reformen des Pflegesektors und wagte untermauert von Bevölkerungsstatistiken auch einen Blick in die Zukunft.
Der Landtagsabgeordnete geht davon aus, dass die Tagespflege an Attraktivität zunehmen wird, bei einer gleichzeitigen Stärkung des ehrenamtlichen Engagements. Und auch die von Bundes-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) geplante Einführung eines bezahlten Sonderurlaubs für pflegende Angehörige, sieht Killewald in einigen Jahren umgesetzt. Das muss man sich so vorstellen wie den Erziehungsurlaub, erklärte er.
Auf die Altenheime werden seiner Ansicht nach in Zukunft vor allem die Pflege von Schwerstkranken, besonders Demenzkranken, zukommen, deren Pflege durch Angehörige und mobile Pflegedienste nicht möglich ist.
Schlechte Nachrichten hatte er aber für die anwesenden Altenpfleger. Hier befürchtet Killewald, dass ihr Lohnniveau weiter sinken wird. Grund seien osteuropäische Pflegekräfte und Arbeitsverhältnisse in Beschäftigungsgesellschaften der Altenheimträger. Er machte aber auch deutlich, dass die SPD diese Entwicklung verurteilt. Die Altenpfleger haben eine spürbare Anhebung ihrer Einkommen mehr als verdient. Was hier geleistet wird, kann sich ein Fachfremder meist gar nicht vorstellen. Die Komplexität den Anforderungen an Altenpflegern entspricht in keinster Weise ihrer Bezahlung, sagte er. Den anwesenden Pflegekräften empfahl er deshalb, sich zu spezialisieren. Killewald: Pflegefachkräfte mit Spezialausbildungen, wie Gerontopsychiatrie, werden in Zukunft gefragt sein.