
Dr. Henning Scherf, der beliebte ehemalige Bürgermeister der Stadt Bremen (1995-2005) beschreibt aus eigener Erfahrung in seinem 2006 erschienenen Buch Grau ist bunt was im Alter möglich ist. Scherf, der mit seiner Frau in einer 8-köpfigen Hausgemeinschaft lebt, wird im Rahmen einer Gemeinschaftsveranstaltung von VHS Gelderland, SPD Kreis Kleve und Bücher Keuck, sein positives Bild vom Alter einem generationsübergreifenden Publikum vorstellen.
Die Sonderveranstaltung findet am Dienstag, 13. November, 15.00 Uhr, in der VHS, Kapuzinerstraße 34, Geldern, statt.
Immer weniger Junge müssen für immer mehr Alte sorgen. Das wird unser Sozialsystem überfordern, sagen die einen. Alles Panikmache beruhigen die anderen. Im Prinzip ist es ein gutes Zeichen, wenn sich eine Gesellschaft über ihre Zukunft verständigt. Die Fragen: Wie wollen wir in Zukunft leben? Welche Möglichkeiten gibt es, mit dem Alter umzugehen? stellt sich jeder Einzelne, betreffen aber insgesamt Gesellschaft und Politik.
Auch Henning Scherf, ein Optimist, ja ein Enthusiast, treibt diese Frage um; er hat sich wie wenige andere damit auseinandergesetzt und er ist glaubwürdig. Scherf erzählt in seinem Buch davon, wie seine Großeltern und Eltern alt geworden sind und wie er selbst alt werden will. Im Herbst 2005 – mit 67 Jahren in Ruhestand getreten – hat er sich beizeiten um alternative Lebensformen gekümmert und setzt der großen Angst vor dem eigenen Altern und der Panik vor einer immer älter werdenden Republik ein neues Altersbild entgegen. Er wendet sich gegen Altersdiskriminierung, gegen ein Rausdrängen aus Arbeitsprozessen und weist auf das Potential der älteren Generation hin: Wir haben unseren Job an den Nagel gehängt, nicht unser Leben. Nur wenn die Generationen gemeinsame Sache machen, bleibt unsere Gesellschaft lebenswert. Keine Frage: das Thema ist virulent wie kein anderes. Altern als Chance begreifen, nicht als Schicksal, das ist sein Credo. Noch hinken Politik, Sozialversicherungssystem, aber auch Architektur und Stadtplanung den veränderten Verhältnissen hinterher.
Scherf legt als Politiker und als Privatmensch den Finger in die Wunde entstanden ist ein höchst lebendiges, persönliches und politisches Buch, mit dem der Autor zeigen will, dass die Veränderungen, die sich durch das Altern ergeben, viele neue Chancen bergen. Er hat mit seiner Frau den Verein pan y arte, ein Projekt in Nicaragua, übernommen, lernt Orgelspielen und das Malen von Aquarellen, fährt mehrmals in der Woche mit dem Rennrad und liest ehrenamtlich Kindern in der Schule vor.
Karten für die Sonderveranstaltung gibt es schon im Vorverkauf (5,00 ) bei der VHS, Geldern, Kapuzinerstraße 34 und in der Buchhandlung Keuck, Issumer Straße 15-17, Geldern. Info-Telefon 02831/93750.
Karten können auch bei der Kreis Klever SPD per Email oder unter 02821-78100 reserviert werden.
Ein Hinweis für alle Interessierten, die nicht um 15 Uhr die Veranstaltung besuchen können: Um 18 Uhr findet am selben Tag eine ähnliche Veranstaltung mit Henning Scherf auf Einladung der VHS-Kleverland in der Stadthalle Kleve statt.