Barbara Hendricks fordert bezahlte Freistellung Angehöriger im akuten Pflegefall

parlamentarische Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks MdB

Die Union will Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern keinen Anspruch auf bezahlte Freistellung von der Arbeit im akuten Pflegefall gewähren. Die Blockade der CDU/CSU stößt Familien und Beschäftigte vor den Kopf.“, erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Hendricks.

„Akuter Pflegefall bedeutet, dass ein Angehöriger zum Beispiel nach schwerer Erkrankung nicht mehr in seine häusliche Umgebung zurückkehren kann. Von heute auf morgen muss dann alles organisiert werden“, so Hendricks. „Ich finde die Blockade der Union absolut unverständlich und familienfeindlich. Ich werde weiterhin für die von der Pflegekasse bezahlte kurzfristige Freistellung von bis zu 10 Tagen kämpfen“, erklärt Hendricks. Damit unterstützt sie eine wichtige Forderung der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD).

Angehörige erleben enorme Belastungen, wenn plötzlich ein Pflegefall in der Familie eintritt und sie aus dem Stand die Pflege organisieren müssen. „Ein unbezahlter Freistellungsanspruch reicht nicht aus. Viele Menschen können sich das schlicht nicht leisten. Erst recht ist die Haltung der Union nicht nachvollziehbar vor dem Hintergrund, dass es bereits eine ähnliche Regelung für Eltern mit erkrankten Kindern gibt“, erklärt die SPD-Abgeordnete.

„Familie endet nicht mit dem Eintritt von Pflegebedürftigkeit. Unser Verständnis von Generationengerechtigkeit beinhaltet einen umfassenderen Ansatz. Dass die Union nicht bereit war, für die 10 Tage Freistellung auch einen Lohnersatzanspruch mitzutragen, zeugt von einem merkwürdigen Verständnis von Familie“, so Hendricks.

Wenn sich Mütter nach der Entbindung um ihr Neugeborenes kümmern, zahlt die Krankenkasse Mutterschaftsgeld. Wenn sich Eltern um ihre kranken Kinder kümmern müssen, wird selbstverständlich 10 oder 20 Tage, in Ausnahmefällen auch unbegrenzt, Krankengeld gezahlt. Hendricks: „Wenn die Eltern dann aber später selbst akut pflegebedürftig werden, und sich die Kinder entsprechend um ihre Eltern kümmern müssen, soll es keinen Anspruch geben? Was ist das für eine Haltung gegenüber der Generation, die dieses Land aufgebaut hat? Was ist das für ein Familienverständnis bei der Union?“

„Die SPD hat sich immer für die Belange der Familien eingesetzt. Familie darf keine Einbahnstraße sein. Die SPD wird weiter dafür streiten, wie bei den Kindern ein Pflegeunterstützungsgeld zu zahlen. Alt für Jung – jung für alt“, erklärt Dr. Barbara Hendricks.