
"Eine familienfreundliche Gemeinde kümmert sich nicht nur um junge Familien. Sie sorgt auch dafür, dass ältere Menschen sich in ihr wohlfühlen." Unter diesem Motto setzte die SPD vor einigen Monaten das Thema "Senioren in Uedem" auf die politische Tagesordnung. Viel ist seitdem geschehen. Und am 15. September veranstaltet die Gemeinde sogar einen offenen Arbeitskreis zu diesem Thema. "Die SPD freut sich über den Erfolg ihrer Arbeit, der zeigt, wie gut Rat und Verwaltung in Uedem sich ergänzen", erklärt Kathrin Plotke von der SPD-Fraktion.
Mit Kathrin Plotke hat die Uedemer SPD eine Fachfrau in ihren Reihen: Sie ist Altenpflegerin und Fachkraft für gerontopsychiatrische Pflege und Betreuung. Im Vorfeld des Arbeitskreises der Gemeinde, erkundigte sich Kathrin Plotke nun in einer anderen Gemeinde wie dort Seniorenfreundlichkeit gestaltet wird. Dazu fuhr sie zu einem Studienbesuch mehr als 1.000 Kilometer ins schwedische Götene. Eine 12.500-Einwohner-Gemeinde, mit deren Sozialdemokraten die Uedemer SPD seit geraumer Zeit freundschaftliche Kontakte pflegt.
Der dortige Parteichef Fredrik Larsson arrangierte ein Treffen mit seinem Ratsmitglied und Altenpflegerin Gun Gustafsson und Pävi Varis-Petersson, die die Alten- und Pflegeeinrichtungen der Gemeinde Götene leitet. "Die Schweden sind uns in Sachen Seniorenfreundlichkeit in Uedem bereits einige Schritte voraus", resümierte Kathrin Plotke nach dem Treffen. Denn in Götene hat man bereits vor Jahren an vielen Gebäuden, Plätzen und Parkanlagen reagiert und z.B. eine komplette Barrierefreiheit durchgesetzt, also auch Rollstuhlfahrern jeden Zugang ermöglicht. Neben den architektonischen Maßnahmen gibt es aber auch eine Vielzahl anderer Projekte, die wahrlich seniorenfreundlich sind. So bietet die Gemeinde für Senioren z.B. Internetkurse an. Die praktische Umsetzung können die Senioren dann auch in der städtischen Bibliothek üben, wo sie die Computer kostenfrei nutzen können und wo sie täglich auch auf junge Leute treffen, die dort ebenfalls "im Internet surfen". Kathrin Plotke: "Es ist wundervoll zu sehen, wie unkompliziert die Generationen da plötzlich mit einander ins Gespräch kommen oder wie die Jungen den Älteren helfen. Solche Orte der unkomplizierten Begegnung sollten auch wir in Uedem schaffen!"
Dieses Aufeinandertreffen wird im schwedische Götene auch bei der Pflege demenzkranker Menschen durchgeführt. Dort gibt es u.a. eine Wohngruppe Demenz- und Alzheimer-Kranker, die in einem Mehrfamilienhaus beheimatet ist. Hier leben die pflegebedürftigen Menschen also quasi Tür an Tür mit gesunden Menschen, jungen und alten. "Hier verfolgt man konsequent die Idee, die Generationen zusammenzubringen. Und das Beste daran ist, dass es auch funktioniert", erklärt Kathrin Plotke.
Die neuen Ideen und Eindrücke aus Schweden wird die SPD-Fraktion am 15. September auch beim Arbeitskreis "Demografie" in Uedem einbringen. "Damit ist es für uns aber natürlich nicht getan. Ein generationenfreundliches Uedem zu gestalten, ist ein fortwährender Prozess an dem sich nicht nur die Verwaltung und die Politiker beteiligen sollten, sondern vor allem die Bürger. Deshalb hofft die SPD, dass am 15. September auch viele Uedemer ihre Ideen und Wünsche in diesen Prozess einbringen", erklärt SPD-Ratsdame Kathrin Plotke.