
Nicht etwa das Heim eines Odo oder Udo, sondern das einer Grundherrin namens Oda oder Uda bildet die Grundlage des Ortsnamens Uedems.
Diese Erkenntnis verdankt die Gemeinde Prof. Dr. Paul Derks von der Universität Duisburg-Essen, der sie im Band 1 der Uedemer Studien: Die Siedlungsnamen der Gemeinde Uedem am Niederrhein veröffentlicht und bei der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Verkehrsvereins im März vorgestellt hat.
Neben vielen weiteren Informationen zur Herkunft von Namen wie Kirsel, Persel oder Verkält enthält die Studie eindrucksvolle Belege dafür, dass die bisherige Annahme über die Herkunft des Ortsnamens Uedem falsch sein muss.
Über mehrere Seiten seiner Schrift erklärt Prof. Derks, dass der ursprüngliche Name Odeheim nicht auf einen Mannesnamen zurückgeführt werden kann, sondern darin der Frauenname Oda oder Uda zu erkennen sei.
Bisher sind diese neu gewonnenen Erkenntnisse folgenlos geblieben. Wer zum Beispiel auf der Internetseite der Gemeinde die Geschichte nachliest, trifft noch immer auf Herrn Odo, erklärt Jörg Lorenz, Vorsitzender der SPD-Fraktion. Daher habe jetzt die Uedemer SPD die Initiative ergriffen und den Bürgermeister gebeten, entsprechende Neufassungen vorzunehmen. Damit keine weiteren Kosten entstehen, soll die ohnehin anstehende Neugestaltung des Internetauftrittes der Gemeinde genutzt werden. Bei Broschüren, die Angaben zur Geschichte Uedems enthalten, sollen künftige Neuauflagen diese Änderungen vorsehen.
Der Heimat- und Verkehrsverein soll gebeten werden, das historische Straßenschild am Burgwall ebenfalls zu erneuern.