Noch Chancen für Betreutes Wohnen noch in Uedem?

SPD Uedem mit Experten nach dem Gespräch über Betreutes Wohnen in Uedem
SPD Uedem mit Experten nach dem Fachgespräch: (v.l.) Olaf Plotke, Hilke Buchholz, Jörg Lorenz, Norbert Killewald, Kathrin Plotke, Anne Landwehr und Christian Nitsch.

Gibt es nach der Gerberhof-Pleite noch andere Möglichkeiten, attraktive Wohnformen für Senioren in Uedem zu entwickeln? Die Uedemer SPD berief jetzt eine hochkarätige Expertenrunde ein, die diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortete. Die Experten zeigten den Mitgliedern von Fraktion und Ortsvereinsvorstand wichtige Perspektiven für ein seniorenfreundliches Uedem auf.
„Zu unserem Konzept einer familienfreundlichen Gemeinde gehören natürlich nicht nur Kinder und junge Familien, sondern auch Senioren. Denn Uedem bleibt nur dann als Wohnort beliebt, wenn es für Menschen jedes Alters eine attraktive Infrastruktur bietet. Dieses Ziel zu erreichen ist uns eines der wichtigsten Anliegen“, erklärt SPD-Ratsdame Kathrin Plotke, die im Hauptberuf Altenpflegerin und gerontopsychiatrische Fachkraft ist.
Die SPD Uedem lud deshalb 3 Experten nach Uedem ein, die sich mit neuen Perspektiven für das Wohnen im Alter beschäftigen und die Uedemer Situation nach dem Scheitern des Betreuten Wohnens im Gerberhof analysierten: Hilke Buchholz, Fachreferentin für die Alten- und Behindertenhilfe der AWO Niederrhein, Norbert Killewald, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Christian Nitsch, Geschäftsführer der Seniorenzentren Haus Maternus in Kleve, des Alten Rathauses in Hasselt und eines ambulanten Pflegedienstes.
Der Landtagsabgeordnete Norbert Killewald schenkte den Uedemer SPD-Politikern gleich reinen Wein ein: „Es wird sicher keinen privaten Träger geben, der ein Projekt wie Betreutes Wohnen für Senioren in Uedem realisieren wird!“ Eine solche Einrichtung allein könne sich in Uedem nicht rechnen, belegte Killewald anhand von Bevölkerungszahlen eindrucksvoll.
Trotzdem wird es auch in Uedem in absehbarer Zeit Betreutes Wohnen geben, waren sich die Experten sicher. „Das geht aber nur in Verbindung mit einer stationären Einrichtung, also einem bestehenden Seniorenzentrum. Nur so kann das Betreute Wohnen die notwendige Attraktivität entfalten“, erklärte Christian Nitsch.
Das Betreute Wohnen ist für Senioren weiter attraktiv und die Nachfrage wird nach Ansicht von AWO-Fachreferentin Hilke Buchholz in Zukunft weiter zunehmen: „Senioren, die sich für Betreutes Wohnen entscheiden, wollen danach nicht noch mal in einen anderen Ort ziehen müssen, weil sie plötzlich zum Pflegefall werden. Deshalb ist die Verbindung zwischen Seniorenzentrum und Betreutem Wohnen so wichtig: Das garantiert ihnen ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit und die Gewissheit, dass sie auch im Falle einer schweren Pflegebedürftigkeit nicht in einen anderen Ort ziehen müssen.“
Die Mitglieder der SPD-Fraktion und des Vorstands sammelten bei dieser Expertenrunde wichtige Impulse für die künftige politische Arbeit. Kathrin Plotke: „Wir werden das Thema seniorenfreundliche Gemeinde auf die politische Agenda setzen!“