
Der heute veröffentlichte Sozialbericht für Nordrhein-Westfalen zeigt, dass Armut vor allem mit bestimmten Lebenslagen und der Herkunft zu tun hat. Neben den Menschen mit Migrationshintergrund sind besonders Familien von Alleinerziehenden, von Erwerbslosen und solche mit vielen Kindern betroffen. Fast ein Viertel aller Kinder in NRW lebt in einkommensarmen Verhältnissen. Mit dieser Zahl kann niemand ruhig schlafen. Das treibt uns alle an", erklärte Norbert Killewald, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, und forderte das Land auf, entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Insbesondere bei dem neuen Kindergartengesetz müssten wieder Regelungen aufgenommen werden, damit diese Kinder besonders betreut und gefördert würden. "Der Gesetzentwurf der schwarz-gelben Landesregierung sieht keine gesonderten Fördermaßnahmen für ärmere Kinder mehr vor. Auch hier zeigt sich: KiBiz ist Mumpitz", sagte der SPD-Sozialexperte.
Darüber hinaus kritisierte Killewald, dass Sozialminister Laumann keine eigenen landespolitischen Initiativen starten, sondern ausschließlich Maßnahmen auf kommunaler Ebene moderieren wolle. "Wir erwarten von der Landesregierung konkretes Handeln. Der Ausbau der Ganztagsbetreuung, die Wiedereinführung der Lehrmittelfreiheit und die Einführung von kostenlosen Mittagessen in Kindergärten und Schulen müssen voran getrieben werden. So kann der Armutskreis durchbrochen werden und bekommen die Kinder bessere Startchancen."