Weniger als eine Stunde dauerte es in der jüngsten Ratssitzung, die Tagesordnungspunkte 1 (Änderung bei der Besetzung eines Ausschusses) bis 12 (Änderung eines Bebauungsplanes) zu diskutieren. Aber dann wurde es doch noch eine längere Sitzung: Unter TOP 13 a-c standen drei Anträge der SPD-Fraktion zur Beratung an.
Und hier setzten , wie SPD-Ratsmitglied Dr. Markus Bremers nach langer Debatte ernüchtert feststellte "die alten CDU-Reflexe wieder einmal ein: Einem SPD-Antrag kann man einfach nicht zustimmen." Dabei ging es nicht etwa um die Einführung des Sozialismus in Uedem oder vergleichbare Größenordnungen. Die SPD wollte 1. Planungskosten für ein "Haus der Jugend" in Höhe von 25.000 Euro einsetzen, 2. die Anlegung eines Hochzeits- und Geburtenwaldes anregen und 3. die durch Sturmschäden in unseren Alleen entstandenen Lücken geschlossen wissen. Zu keinem dieser Anliegen konnte die CDU "Ja" sagen! Immerhin: Bürgermeister Weber hatte verstanden, das es ein großer Fehler gewesen wäre, alle Anträge abzulehnen. Wer läßt sich schon gern nachsagen, gegen die Planung eines Jugendheims zu sein. Also schaffte er es immerhin unter Mühen, die CDU dazu zu bewegen, sich mit den Themen in den nächsten Wochen nochmals in der Fraktion zu befassen. Vielleicht erkennt die CDU bei diesen Beratungen, welche Chancen in den SPD-Anträgen stecken. Es reicht nicht, nur das Etikett ‚familienfreundliche Gemeinde‘ beanspruchen zu wollen, man muß auch etwas dafür tun.
Wenn die CDU sich das klar macht, werden vielleicht auch die hanebüchenen Gründe, die aus der CDU-Fraktion vorgebracht wurden, verschwinden. Für Uedem wäre es zu schade, wenn gute Ideen nur deshalb nicht verwirklicht werden, weil sie von der SPD stammen.
SPD-Fraktionschef Jörg Lorenz hatte die Anträge nochmals ausführlich begründet, mußte aber erkennen, dass gegen die Sturheit der Mehrheitsfraktion die besten Argumente nicht helfen.
Hier nochmal zum nachlesen die SPD-Anträge und die ausführliche Begründung zum "Haus der Jugend"
Weder „Ja“ noch „Nein“ zu SPD-Anträgen
SPD-Ratsherr Dr. Markus Bremers