
"Gerade die katastrophalen Schäden, die der Orkan Kyrill im Reichswald angerichtet hat, führen die Aufgaben des Forstamtes Kleve allen Bürgerinnen und Bürgern eindeutig und unmissverständlich vor Augen", hob der Kreis Klever Landtagsabgeordnete Bodo Wißen (SPD) hervor.
Wobei zum Reichswald mit 7.300 ha noch der Privat- und Kommunalwald mit 10.500 ha kommt, in denen die Sturmschäden nicht weniger dramatisch sein dürften. Ferner wird mit ähnlich katastrophalen Waldschäden auch in Zukunft zu rechnen sein. Daher werden permanente Wiederaufforstungen notwendig, die durch ein vor Ort bestehendes Forstamt am Besten zu gewährleisten wären.
Deshalb kann eben nicht, wie die schwarz-gelbe Landesregierung es vor hat, auf das Forstamt Kleve verzichtet werden. Aber sie lässt sich auch nicht durch einstimmig gefasste Resolutionen des Rates der Stadt Kleve und des Kreistages Kleve – also auch mit den Stimmen der CDU-Mandatsträger – umstimmen. Selbst als Zweigstelle soll das Klever Forstamt nicht erhalten bleiben. Denn in der Antwort der schwarz-gelben Landesregierung auf Wißens Kleine Anfrage zur Schließung des Forstamtes Kleve steht: "Es ist unvermeidbar, dass bei einer solch deutlichen Reduzierung von Verwaltungsstandorten, wie sie die Forstreform vorsieht, bei weitem nicht jedes Lokalinteresse, sei es auch noch so verständlich, berücksichtigt werden kann."
Da zeigt sich sowohl die schwarz-gelbe Landesregierung als auch der zuständige Minister beratungsresistent. "Denn trotz der parlamentarischen Beratungen und insbesondere der öffentlichen Anhörungen von Experten, sind sie entschlossen der 200-jährigen Geschichte der Forstwirtschaft in Kleve 2007 ein Ende zu setzen. Gerade die CDU als eine angeblich der Landschaft und der Tradition verbundene Partei, ist sich dazu nicht zu schade", stellt Bodo Wißen fest, der stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist.
In diesem Zusammenhang verweist Bodo Wißen auch auf die anstehende Schließung der Versorgungsämter als regionale Einrichtungen mit qualifiziertem Fachpersonal. Die Aufgaben der Versorgungsämter will die schwarz-gelbe Landesregierung zukünftig von den Kommunen mit erledigen lassen. "Also hier soll genau das Gegenteil geschehen. Die Regionalebene wird durch die Kommunalebene ersetzt. Während bei der Forstwirtschaft, die lokale Ebene durch eine regionale Verwaltungseinheit ersetzt werden soll. Das macht wirklich überhaupt keinen Sinn, wenn die schwarz-gelbe Landesregierung vorhandene und gut funktionierende Strukturen sowohl bei den Versorgungsämtern als auch bei den Forstämtern zerstört", kommentierte Bodo Wißen diesen eklatanten Widerspruch.