
Zu einem intensiven Meinungsaustausch trafen sich am vergangenen Wochenende der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion NRW und Kreis Klever Landtagsabgeordnete Bodo Wißen und Bas Janssen vom Rotterdamer Hafen. Janssen zeichnet insbesondere für die Hinterlandanbindung von Europas größtem Hafen verantwortlich. Dabei identifizierten beide gemeinsame Interessen an der möglichst optimalen Anbindung des Rotterdamer Hafens an das nordrhein-westfälische Hinterland. "Rotterdam ist das Tor Nordrhein-Westfalens zu den Weltmeeren. Allerdings gilt auch, dass dieser Hafen nur so gut ist, wie seine Hinterlandanbindung funktioniert", konstatierte Wißen. Angesichts der enormen Wachtstumsraten, die von allen Sachverständigen für den Güterverkehr erwartet werden, sei unbedingt der Anteil der Güter, die auf der Schiene transportiert werden, zu erhöhen. Leider jedoch sieht die Realität anders aus. So beträgt der Anteil der Hinterlandabwicklung über die Straße derzeit mehr als 50 Prozent. Die SPD setzt dagegen auf eine Optimierung der Schienenverkehrswege. "Wenn es uns nicht gelingt, die Schienenverbindung zwischen der niederländischen Grenze und Oberhausen, die so genannte Betuwe-Linie, zu optimieren, werden wir schon in wenigen Jahren ein Verkehrschaos ohne gleichen auf unseren Straßen erleben. Auf deutscher Seite muss jetzt schnell das dritte Gleis gebaut werden, auf niederländischer Seite müssen wir die wenigen Bereiche, die noch nicht elektrifiziert sind unbedingt ans Netz anschließen", so Wißen. Nur so ließe sich der Anteil der Transporte mit Elektrolokomotiven erhöhen und derjenige mit Diesellokomotiven verringern. Hoffnungen richtet Wißen auch auf den Ausbau der Binnenschifffahrt. Hier sieht er eine bedeutende Rolle für Europas größten Binnenhafen in Duisburg, wenngleich auch kleinere Häfen etwa in Düsseldorf-Neuss und Emmerich vom erhöhten Güterverkehr profitieren würden. "Ich will das Nordrhein-Westfalen vom boomenden Logistiksektor profitiert. Da liegen enorme Zukunftschancen", so Wißen. Daher begrüßte der Abgeordnte, dass Rotterdam die Binnnenschifffahrtsabfertigung im Hafen verbessern möchte und konkrete Vorstellungen präsentieren konnte. Bei einer Hafenrundfahrt wurde das Gespräch mit weiteren Vertretern von Seiten des Hafens fortgesetzt und vertieft.